(Skurriles) Es gibt Dinge, die sind sind von Natur aus vollkommen sinnbefreit. Zum Beispiel die dritte Staffel von "Deutschland sucht den Superlurch". Oder der Versuch, Zahnpasta in die Tube zurück zu pressen. Daniel Küblblöck als philosophischer Ansatz für die Rolle der Frau im 21. Jahrhundert. Und natürlich Gewalt in all ihrer facettenlosen Form. Das dachten sich auch die Leute von SPIEGEL-online und liefern uns somit zum zweiten Mal in dieser Woche einen Anlass zum Überdenken der deutschen Medienlandschaft.
Was will uns der Redakteur damit sagen? Wenig überraschend sind die Drohungen des fundamentalistischen Orients - wiedermal kündigt Osama Bin L. aus A. und einer seiner stellvertretenden Stellvertreter die totale Vernichtung des ruchlosen Abendlandes an. Das war im Jahre Eins nach 9/11 noch eine Schlagzeile auf der Titelseite wert, jedoch firmiert das "neue Videoband" (TM) heute nur noch unter "ferner liefen". Es ist wie in jedem Hollywoodfilm: Der erste Teil noch ein Kracher, die Sequels hingegen fantasielose Massenware.
Schwenk in den Vatikan: Der Papst kann seine Rede nicht fortsetzen, der Grund ist ein Schwächeanfall. Dank den Segnungen der modernen Medizin wird er das noch viele Male tun. Da hier der Darwinismus durch Technologie umgangen wird, darf man seine Kristallkugel bemühen und eine Schlagzeile des Jahres 2010 orakeln: Stärkeanfall: Der Papst spricht!
Die Südamerika-Abteilung weiß zu berichten, dass in Kolumbien acht Menschen durch eine Pferdebombe umkamen. Schurken gurteten dem ahnungslosen Vierbeiner einen Sprengsatz um und liessen es in einer Menschenmenge zum pyrotechnischen Pegasus werden.
Das dramatische hierbei: Wäre das Land nicht so abgrundtief bettelarm, hätten sich die Attentäter ein Auto leisten können und der Anschlag wäre noch nicht einmal auf Seite Acht erwähnt worden.
Doch Gott sei Dank gibt es noch Hoffnung: Verona "Blubb" Feldbusch hat gekalbt. Auf eigenen Wunsch hin hat man den Termin der Entbindung um zwei Wochen vorverlegt, da das Kleine es so "wild" getrieben habe. Ihr Lebensabschnittsgefährte brachte sie daraufhin stilecht (Porsche) in die Klinik.
Was lernen wir daraus? Ein 50.000 Euro teurer Zweisitzer taugt allemal als Familienauto und die Erwähnung des Nachwuchses zwischen südamerikanischen Pferdefrikassee, halbtoten Päpsten und dem neuesten aus Osamas Videokollektion sind immer noch besser als gar keine Publicity.