(Fanliga) Ein Spieltag dauert sechzig Minuten. Tor ist, wenn der Schiri pfeift. Vor dem Bier ist nach dem Spiel. Diese Weisheiten Herberg'scher Tragweite geben in etwa das wieder, was sich letzten Donnerstag auf dem Kunstrasen des altehrwürdigen AKS ereignete. Wieder wurden die Töppen geschnürt, weiße Leibchen übergestreift und gemeinschaftlich dem Ende einer Spielzeit entgegengefiebert, in welcher das Anrühren von Zement zur Kunst erhoben wurde.
"Modern ist der Fußball, der gewinnt." Mit Rehakles Worten in unseren Ohren, Knoblauch in den Venen und Tsatsiki in den Schuhen traten wir an, um die Schande von Hatgamoi wieder wettzumachen. Nach 15 Minuten traf Fachisteas nach schöner Vorarbeit zum 0:1 - Überraschend zwar, dennoch nicht unverdient. Die jungen Chemiekultler waren sichtlich irritiert, ließen in ihren Angriffsbemühungen aber nicht nach. Letztlich verhinderte ein zu statischer Spielaufbau der im Schnitt gerade mal 19-jährigen Fußballjunioren eine wirklich zwingende Torchance.
Ein weiteres tat Torhüter Scouseropoulus, der seinen Kasten nicht nur sauber, sondern rein hielt. Die Stürmer suchten ihr Heil in Fernschüssen, doch die Gefahr die von diesen Aktionen ausging, verdiente diesen Namen nicht. Die Abwehrreihe Poloides, Hansikles und Ronnytres putzte alles weg was sich nur in die Nähe des Strafraumes wagte. Der suboptimal arbeitende Teil der Mannschaft war heute die Offensive: Mindestens drei Großchancen versiebt und jeder Fußballlaie weiß, was das bedeutet: Strafe.
Die traf die Paparazzis drei Minuten vor dem Ende. Nachdem Hansikles vom Gegenspieler aus 5 Metern im Strafraum angeschossen wurde und der Ball von der Brust zu den Armen sprang, entschied der Schiedsrichter auf Neunmeter. Umstritten - durchaus. Ruchhaft - jederzeit. Das Problem hierbei war, dass eben dieser Spielleiter gleichsam der "Chef" bzw. "Trainer" von Chemiekult war und seiner Mannschaft so zum halbwegs glücklichen Ende der Partie brachte.
Kaum diskutabel auch die Ankündigung, dass die verlorene Zeit vom Ballholen nachgeholt werde - Er pfiff 2 Minuten eher ab. Das dies zufällig mit einem Konter der Paparazzis zusammenfiel, passte ins Bild. Als Fazit lässt sich sagen, dass Chemiekult eine sehr faire und angenehm zu spielende Truppe ist, der sicherlich die Zukunft gehören kann. Nur sollten sie zu ihren Heimspielen in Zukunft jemand anderes pfeiffen lassen. Zum Beispiel jemanden, der eine Pfeife dabei hat. Und eine Uhr. Und Kompetenz.