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Viele Köche verderben den Ball

Teile den Kuchen, oder bleib wo du bist


"Wolle mer se reinlasse?" - Ein Ruf, der den Narren vom Rhein als Parole ungebremsten Frohsinnes gilt. Was folgt ist klar: Ein Jeck kommt, Dünnes wird gefaselt, die Gäste gröhlen sich eins und schon heisst es "Der nächste Bitte". Was bleibt ist die schale Erkenntnis, dass der Oberkomiker wieder nicht dabei war und die vielen kleinen Witzemacher sich nur selber feiern. Doch auch hier holt der Osten langsam auf; Wo früher verbiesterte Apparatschiks zum Lachen in den Keller gingen, frönen die aktuellen Neu-Manager einer diabolischen Leidenschaft: Dem Handwerken. Meist Sägearbeiten. Meist an Stuhlbeinen. Meist erfolgreich.


Moooment, was hat das aber mit dem Fußball zu tun? Eine ganze Menge, denn genau dieses Szenario spielt sich derzeit beim FCS ab. In Reinkultur und mit allen verkaterten Konsequenzen. Während schon die bösesten aller Zungen den Vereinsnamen in "FC Schildau" ändern wollen, sehen sich die Gegner der aktuellen Vereinsführung nur bestätigt. "Das Präsidium ist schuld" konnte man im Stadionheft gegen Bremen lesen. Zu dumm nur, das der Verfasser dieser weisen Zeile ein Präsidiumsmitglied ist, dieses mit aller Subtilität aber zu verschweigen weiß. Denn Schuld, das sind immer nur die Anderen. Und die haben es richtig verdient, in den Dreck getreten zu werden.

Rückblende: Großes Finanzloch, noch größeres Powow der Häuptlinge und schon half "Großer Kölmel" vom Stamme der Kinoweltler dem Volke der Leutzscher. Versprochen hatte er viele Büffel und Gewehre, doch nun schnüffeln seine Krieger ungefragt in fremden Jagdgründen. Vor einem halben Jahr grub man dann das Kriegsbeil aus. "Kleiner Schäfer", Günstling eines Kölmel-Bruder betritt als Oberaufseher das Szenario. Bekannt sind nur zwei Sachen: Er hat Erfahrungen mit dem Bankgewerbe und betreute als Schatzmeister den SC Erfurt. Den gibt es als solches nicht mehr, da die große Insolvenzpestilenz den kränkelnden Kufenverein heimsuchte und natürlich alle Anderen schuld waren - nur nicht der Vergewaltiger der Kassen.

Derart gut gerüstet platzierte man ihn im Vorstand der SMS. Angabe zur Referenz: "Erfolgreicher Aufbau einer Sparkassenfilliale". Danke, setzen. Darauf haben wir gewartet, denn Geldautomaten gab es in Leutzsch eh schon viel zu wenige. Und schon witterten im windigen Schatten einige besonders engagierte Leutzscher ihren Auftritt. Da ihnen der Ruf in die Bütt bisher immer verwehrt wurde, setzten sie voll auf den neuen Zeremonienmeister. Und sie sollten ihren Auftritt bekommen. Unvergessen ihre Presseerklärungsnummer. Gerüchte besagen, das diese unsägliche Ansammlung von Peinlichkeit den Preis für die gelungenste Netperformance erhalten sollte, doch dann erblickte man in letzter Sekunde eine Meldung der C64-Homepage, die eine Festplatte von 123 Terabyte Datengröße ankündigte und entschied sich anders. Alles abgekartet, wir wissen Bescheid.

Apropos Medienpräsenz: Der Blätterwald rauschte gewaltig, denn kaum eine Attacke aus dem Haifischbecken FCS blieb unentdeckt und ungemeldet. So verkam die Geschäftsstelle in Leutzsch zur sächsischen BigBrother-Kopie, alles was nicht publik werden sollte, blieb nicht unbedingt geheim. Die gewöhnlich gutinformierten Quellen sprudelten fleissig und BILD sowie LVZ dankten es redlich. Mit Meriten wenig bedachte Hinterbänkler im Verein warteten selten auf einen guten Moment, sondern feuerten ungefragt aus allen Rohren. So wurde Manager Achterberg zum Beispiel im Fugeschen Volksboten "Sachsen-Sonntag" nahegelegt, sich die hohe Zahl auf seinen Geburtstagskarten zu Herzen zu nehmen und endlich abzudanken. Ein Schelm der Schlechtes...oder doch nicht?

Die Metamorphose des FCS zur Waschküche für jedes noch so dreckige Gerücht schritt somit zügig voran; Dennoch brachte noch niemand die Leutzscher mit dem Mord an John F. Kennedy in Verbindung. Wir sagen danke...

Doch was geschieht mit den Häuptlingen der Grünweißen? Folgt der Abritt in die ewigen Vorruhestandsgründe oder ein respektierliches Ende in Ehren? Die Wahrheit liegt hier sicherlich irgendwo dazwischen und die Schatten beider Parteien geben sich redlich Mühe eben diese verdeckt zu halten. Hoffen kann man nur, das die "Do-it-yourself"-Handwerker, die es schon immer wussten, schon immer alles besser konnten und sowieso seit xx (Zahl bitte selber ansetzen) zu Chemie gehen, mehr Verstand als Chuzpe besitzen. Denn einen weiteren Wienbauer oder Axtschmidt braucht der Leipziger Fußball wahrlich nicht. Aber falls es wieder nicht funktioniert, gibt es ja die Ultima ratio: "Tut mir leid, ich war betrunken..."

Halten wir es mit den Worten von Hank: "Man kann sich nicht für Chemie entscheiden, Chemie entscheidet sich für einen."

Gute Nacht Leutzscher, wo auch immer ihr gerade seid...

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