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Haste mal ´n Euro?

Freier Fall der gefällt - Die Akt(i)e Kinowelt und der FCS


Schöne neue Welt! Kaum ein Werktätiger, der was auf sich hält, verzichtete in den letzten Jahren auf den Erwerb von Aktien. Anteilsscheine, Anleihen, Optionen und Fonds boomten im letzten Jahr wie nie zuvor. Das Zauberwort hieß "Neuer Markt" und die Magiere der Millionenshow versprachen sich und den Anlegern Renditen in Größenverhältnissen, die dem chinesischen Bevölkerungszuwachs mehr ähnelten als der globalen Wirtschaftskraft. Alles was irgendwie mit ".com", "...cyber...", "...media..." oder "...biotech..." im Firmennamen aufwarten konnte, wanderte in die Portfolios wie warme Semmeln. Dann ging alles weiter: Die Aktien auf Talfahrt, die Augen der gutgläubigen Anleger über und am Ende alles den Bach herunter...


So auch unser allseits unbeliebter Dottore Kölmelio: Im August 2000 stand seine Aktie noch bei stolzen 82 Euro. Doch mittlerweile ist nichts mehr wie es war. Eine krude Vermarktungsstrategie ging voll in die Hose und seine Wertpapiere noch ein paar Schritte weiter - bis in den Keller. Während ich diese Zeilen schreibe, steht der unehrenwerte Doc bei brutalen 2 (In worten: Zwei) Euro. Man kann sich gar nicht vorstellen wieso, oder?

Sollten seine Mitarbeiter, die das Fußballbusiness nachweislich erfunden haben, so versagt haben, daß mittlerweile fast alle Klubs unterhalb der zweiten Bundesliga Insolvenz anmelden durften? Wessen Schuld ist das? Werden wir das jemals erfahren? Wird es uns interessieren? Ich glaube nicht. Eins ist klar: Wer uns so fallen lässt, ist selber Schuld. Oder wie der weise Paparazz Locke mir versicherte: "Sollen die doch untergehen. Wir haben Fans, die nicht!"

Die Kinoweltaktie
im Wandel der Zeit

Hier bekommt man sogar noch was raus
(Zumindest wenn man in einer Minute fertig ist)

Aber da ja nicht alle Leser mit den Wertsteigerungen und -verlusten etwas anfangen können, haben wir einmal einen kleinen Alltagswertvergleich geschaffen, der verdeutlicht, wie befähigt sich die Düsseldorfer Kapitalisten dem Geld ihrer Anleger bemächtigt haben. Getreu der Maxime "So wertvoll wie ein kleine Steak" stellen wir die Sonderangebote einer regionalen Lebensmittelkette dem aktuellen Kurswert der Kinowelt-Aktie gegenüber. Wer weiß, vielleicht spart man ja eine Menge, wenn man statt vierlagigem Frotteeklopapier einen Anteilsschein benutzt...

Artikel des täglichen Bedarfs Preis in Euro So wertvoll wie .... KW-Aktien

Beutel Hänchenschenkel

2,03

1,015

Always Slipeinlagen

2,19

1,095

Pfund Leberwurst

2,55

1,275

Korb Pfifferlinge

3,60

1,8

Tiefgefrorene Torten

4,60

2,3

1 Kasten Köstritzer Schwarzbier

9,71

4,85


Aber zum Glück gibt es ja unsere Volksvertreter. Die kümmern sich schon heute um die Auslastung des neu entstehenden Zentralstadions und mit philosophischer Weisheit verkünden sie uns folgendes:

"Dann haben wir den VfB Sachsen Leipzig."

Volker Tschense auf die Frage nach König Fußball in Leipzig im Jahr 2005

Lieber Herr Bürgermeister, das ist leider nicht vollständig richtig. Wenn dass passiert, haben wir auch ein Personalproblem, denn ihre Sekretärin hat dann leider keinen Chef mehr, die Polizei findet einen Politiker mit Betonfüssen mitten im Cospudener Bodden und das Rathaus laboriert an einem kapitalen Löschwasserschaden. Dennoch bleibt die Frage offen, ob es nicht sinnvollere Wiedervereinigungsprojekte gibt, deren Anschub nicht fruchtbarer wäre. Spontan fällt dem Betrachter Nordirland ein und wenn er dort fertig ist, wäre eine Befriedung des Balkans wohl eine gute Idee. Im Vergleich zur Leipziger Fußball-Fusion (LEFUFU) sind dies aber Peanuts, die man getrost der UNO oder einer anderen Weicheiorganisation überlassen kann.

Nein, El Tschensolino, Rächer der Enthirnten, begibt sich in die Königsklasse der universalen Krisenherde. Unter konsequenter Verneinung realexistenter Fakten strebt er die LEFUFU an. Und das mit Recht, ist er ja schon 100 Tage im Amt. 100 Tage, ein Zeitraum in dem sich die normalen Chefs der Wirtschaft noch einmal entscheiden können, ob sie den mißratenen Azubi behalten möchten. Doch niemand schreibt Volki den blauen Brief.

Sicher, die Nummer Eins erkennt das Problem, denn er jovialt:

"Die Stadt moderiert den Prozess gern, am Ende entscheidet jedoch die Mitgliederversammlung beider Vereine".

Doch weiter vorne relativiert er sein großzügiges Angebot:

"Aus Vernunftsgründen müssen wir alles dafür tun, dass beide Vereine zusammenwachsen. Das wirtschaftliche Potenzial in unserer Stadt reicht nicht, um zwei Vereine finanziell so auszustatten, dass sie in höheren Ligen spielen können."

Grundsätzlich bedeutet das nichts anderes, als das man sich schon jetzt mit einer Fusion anfreunden sollte, wenn man von der Stadt noch Fördermittel erhalten will. Glänzende Aussichten sind das nicht, dennoch kann man sich im Rathaus ein paar Gedanken über eine innovative Zuschauerzählmethode im neuen Zentralstadion machen. Denn Würstchenverkäufer, Polizisten und Spieler gelten nicht als zahlende Besucher. Und viel mehr werden da nicht hinkommen, zur Fußballsektion des Rathauses, dem "VfB Sachsen Leipzig".

In diesem Sinne (TM)!

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