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Plauener Spitze? Fast, denn sie sind ja schon Zweiter der Oberliga. Nach diesem kargen Wortspiel nun mal Ernst bleiben. Thälmann, hahaha! Wir haben viel zu lachen? Warum nicht, schließlich haben wir doch nichts zu verlieren. Ganz wie die Plauener, nur wollen die nichts gewinnen, schon gar nicht die Meisterschaft und den Aufstieg in die Geldverbrennungs-Regionalliga. Zur Maskierung dieser Sabotage hat man in weiser Voraussicht ein paar Leistungsträgern vors Schienbein getreten und die Gesunden mit einer Rotsperre auf die Tribüne geschickt. Die so verbliebene Rumpfelf trat dann gegen uns an. Und das ähnelt schon einem kleinen Wunder. |
Also noch mal von vorn: Chemie gegen den VfC Plauen, ein Spiel mit Traditionen. Eine davon ist das traditionell konstante Wetter: Egal wann die grünweiße Meute traditionell im Vogtland einfällt, es herrschen traditionell winterliche Temperaturen. So sollen im Stadion der Plauener schon Eisbären gesehen worden sein, welche frierend und zitternd zur traditionellen Glühweinbude gerannt sind um den noch viel traditionelleren Verkäufer zu fressen - und das im Juli! Soweit ich weiß ist Plauen auch eines der Gebiete, bei denen man das Wetter und dessen Unbill mathematisch berechnen kann. Den ersten Eindruck davon bekamen wir während der Anfahrt, bei der sich die Anzahl der zurückgelegten Kilometer äquivalent zur Schneehöhe und umgekehrt proportional zur Außentemperatur verhielt. Ein weiteres Zeichen: Am Mittwoch sollte in Turin eine Partie der Champignons League angepfiffen werden. Es blieb beim guten Willen, da das Spiel ausfiel. Nebel verhinderte eine korrekte Durchführung (Nein nicht Carmen Nebel, sondern das Wetter!). Nicht auszudenken, wenn uns das passiert wäre! In diesem unseren Vogtlande! Unwahr hingegen ist das Gerücht, dass Klaus "Minipli" Toppmöller keinen Frisörtermin mehr bekam und sich glatthaarig nicht in die Öffentlichkeit traute. Probleme, mit denen sich ein Piiieeeet niemals rumschlagen muß. Apropos Glatze: Bei der Anfahrt entdeckten wir ein Schild, welches den Weg nach "Schönberg" wies. Das nenne ich mal "Mit einer Mannschaft identifizieren" - Ein dreifaches "Sport Frei" an den Ortsgründer! |
Bundesliganer unter sich |
Auch diesmal stand das Spiel also auf der Kippe, denn es hatte - Überraschung! - die ganze Woche einen netten Mix aus Schnee und Regen zur Pflege des taigafesten Rasens gegeben. Man munkelt zwar, dass ein sagenumwobener Platzwart namens Moses mal locker im vorbeigehen das Rote Meer geteilt hat, um dort das Länderspiel Ägypten - Israel vorzubereiten, doch mit solch einem Kindergarten hätte er hier keinen Stich gesehen - am Hartplatz der Plauener wäre er garantiert gescheitert! Locke war davon besonders angetan, war er doch extra für das Spitzenspiel von Stuttgart gekommen. Doch wir hatten Glück und der Plauener Grasmeister eine innovative Idee: Die Markierungen werden mit blauer Farbe gezogen! Dazu kamen dann noch ein orangefarbener Ball, die gelben Dresse der Hausherren und grüne Fahnen der Gäste. Ich glaube wirklich ein paar Kiffer gesehen zu haben, welche sich glückselig in den Armen lagen - Solchen Farben, ohne dass sie eine Tüte drehen mußten! Und das auch noch legal! Da konnte keiner der Polizisten, welche in Friedensmissionstärke vorm Vogtlandstadion aufmarschierten, etwas sagen. Wäre auch schwer gewesen, denn mit vollem Mund spricht man ja nicht. Und die Exekutiv-Schnuten waren randvoll, denn die Bratwürste waren vom feinsten. Ich darf aber keinem verraten, das auch Glühwein getrunken wurde...huuupss. (Gedankennotiz: Meldeadresse ändern!) |
Zum Spiel: Es begann sehr ausgewogen, beide Mannschaften waren gleichwertig. Leider schossen die Plauener in einer Nickerminute der Sachsenabwehr das erste Tor. Nun begann der Aufschwung Ost erst richtig, denn plötzlich verfielen die Gelben aufs Mauern. Grundsätzlich spielte nur noch Chemie, doch leider vollkommen brotlos, denn unsere Filigrantechniker fanden kein Mittel um auf der Matschwiese ein vernünftiges Spiel aufzuziehen. Das wiederum fand Plauen scheinbar so komisch, dass sie nach einer Stunde ein weiteres Tor nachlegten. Doch Leipzig gab nie auf und verstärkte in der Schlußviertelstunde nochmals den Druck. Und es gab noch mal Grund zum jubeln, denn Radojicic erzielte kurz vor Ladenschluß den Anschlußtreffer. Eine Flasche Herztropfen nach der anderen wurde geleert, in der Abwehr der Heimmannschaft wurden kollektiv Schwimmringe verteilt, doch es reichte leider nicht mehr. Und da war es wieder, dass Gemeinschaftsgefühl: Die Mannschaft kam nach ihrer Niederlage zum Gästeblock und wurde dort mit Applaus empfangen! Keiner mußte sich wie ein Verlierer fühlen. Es war einfach nur geil, ein Chemiker zu sein. (Anm. für die Grünen: ...ein/e ChemikerIn zu sein." Bitte keine Klagen!) |
Notorisch unterbeschäftigt, im Gegenteil zu seinem Kollegen, ... |
...welcher stetig überarbeitet ist. Opfer der D-Mark? Wer weiß. |
Die Rückfahrt hingegen mutierte zum Drehbuchentwurf einer Folge aus der Serie Twilight Zone". An wirklich jeder Ampel hatten wir rot! Obschon Cyrrus sein Auto beschleunigte wie eine Rakete! So rasten wir verzweifelt von Lichtsignalanlage zu Lichtsignalanlage, überholten uns im gekrümmten Raum selber, durchschlugen mehrere Wurmlöcher und ließen die Uhr im Cockpit rückwärts laufen. Selbst der Einsatz des ACME-Zeitschleifen-Initiators, welcher mit Uranbrennstäben, Kerosin und gepreßten Kekskrümeln betrieben wird (Made by Sachsenring!) war zwecklos. Aber wir haben es dann doch noch geschafft - Nur fanden wir keine Kekskrümel-Tankstelle mehr. Soweit ist also der Aufschwung noch nicht gekommen. Naja, dafür habe sie zwei Bahnhöfe. Und schönere BH´s... |
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