Der älteste Sohn Koelensdaeds ist gleichzeitig der Verlorene. Wirtschaftliche Unbill trieb den "Lokführer aus Leidenschaft" (Spiegel) nach Saarbrücken, wo er gleichzeitig als Ostfranzose und Saarbrückenfan ein tristes Dasein fern der BSG fristen muß. Das hindert ihn aber nicht daran, zu fast allen Spielen der Paparazzis als Verteidiger aufzulaufen, dem Bundesbahn-Mitarbeiter-Fahrkarten-Bonus sei Dank.
Seine Begeisterung für den Fußball bekam er von seinem Vater eingeimpft. Der sorgte dafür, das aus dem begnadeten Cross-Läufer ein Kicker wurde. Doch Keule kennt seine Wurzeln und zeigt bei fast jedem Spiel, das die Entscheidung der Bundesregierung, für jeden Fußgänger ein Kilometergeld zu gewährleisten, eine richtige ist, rennt er doch in einer Partie für Drei.
So kam es auch, dass der Nationalmannschaftsleiter der Kenianischen Langstreckler auf Keule aufmerksam wurde. Für das propere Salär von 3,45 Euro sollte er den in die Jahre gekommenen Läufer Mobuto Komquaretson olympiatauglich trainieren. In Nairobi angekommen, begann Keule mit seinem Schützling zu arbeiten und joggte zur lockeren Erwärmung durch die Savanne von Massai Mara.
Nach 214 Meilen, Keule begann gerade etwas zu transpirieren, sah er sich nach der ostafrikanischen Olympiahoffnung um und stellte fest, dass dieser gerade genüßlich von einem Löwen verspeist wurde, weil er zu langsam lief und deshalb zurückgefallen war. Im anschließenden Verfahren wegen grober Verletzung der Aufsichtspflicht konnte er sich auf einen Vergleich einigen und wurde für ein Jahr der Privatlokführer von Präsident Moi.
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