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Leutzsch ist praktisch der größte Glücksfall der Paparazzis. Zumindest im Hinblick darauf, dass jemand, der sich den Pessimismus zur Lebensphilosophie gemacht hat, jeden Donnerstag zum Training erscheint. Normalerweise wäre er schon eine Weile nicht mehr bei uns. Lest ihr denn keine Zeitung? Nein? Ahso...na dann mal ein kleiner Abriß der damligen Vorkommnise.
Im Winter 2000 fand die Polizei im Auenwald 12 tote Zeugen Jehovas. Sie umlagerten dort als Kreis ein kleines Häuflein Asche, welches die Polizei später als goldgestärkte Jubiläumsausgaben des Wachturms identifizierte. Eine der armen Seelen hatte noch im Todeskampf einen Brief hinterlassen, in dem er die ganze Leidensgeschichte der Gruppe dokumentierte. Demnach hat um 11.30 Uhr ein Zeuge bei Leutzsch geklingelt, um sich mit ihm "über die Bibel zu unterhalten".
Da kam er gerade an den Richtigen. Leutzsch argumentierte überlegen mit der Sinnlosigkeit des Daseins, der mistigen Hinrunde des FCS und anderen philosophischen Themen. Das verwirrte den Gottesmann und er rief sich einen Kollegen zu Hilfe. Nachdem auch diese personelle Überzahl nicht den gewünschten Erfolg brachte ("Aber der Herr wird uns erretten!"-"Ach was ,wer seine Chancen nicht nutzt, der wird bestraft, ganz sicher!"), griff man zur Atombombe unter den Missionarsversuchen - Einem spontanen Gruppenworkshop der Jehova-Hoschis auf Leutzschs Treppenabsatz.
Doch das war des guten zuviel. In religiöser Extase murmelte das Dutzend fanatische Formeln der Glückseligkeit und trat geschlossen in das Reich der Parapsychologie ab. Plötzlich öffnete sich die Tür und Leutszch kam heraus, fertig umgezogen, um den samstäglichen Besuch im AKS anzutreten. Als sie seiner gewahr wurden, wandelte sich die Litanei in einen kurzen aber harten Aufschrei: "MESSIAS! DU HIER!"
Leutzsch merkte daraufhin hin an, dass er gar keinen Herrn namens Messias kenne und das es ihm pressierte, denn es war schon halb zwei. Doch das Trance-Dutzend ließ nicht von ihm ab, sondern verfolgte ihn unaufhörlich in den Fahrradkeller, auf die Straße und durch den Auenwald. Leider rächte sich dort dann der Konditionsverlust durch das übertiebene Hochgeschwindigkeitsbeten. 11 brachen sofort tot zusammen und nur der letzte, der Schreiber, legte noch die grausamen Details nieder, entzündete ein rituelles Feuer mit Wachtürmen (Nix dem Feind in die Hände fallen lassen!) und starb dann ebenso entkräftet und desillusioniert wie die anderen.
Da man Leutzsch keine direkte Tatbeteiligung nachweisen konnte, ging der Kelch des Zuchthauses an ihm vorüber. Er wechselte die Identität, den Wohnsitz und die Colamarke und verdingt sich seit geraumer Zeit als Weltklassestürmer bei den Paparazzis. Hier fühlt er sich wohl, denn unsere Religion heisst Chemie und unsere Kirche ist der AKS - Lang lebe ALFRED, DER TRAINER! Sport Frei!
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